Gestern Abend bin ich dann erstmals mit der Gruppe zusammen getroffen, mit der ich nun die nächsten zwei Wochen nach Saigon radeln werde. Insgesamt neun Leute plus Guide, also eine angenehme Gruppengröße. Und - oh Wunder - die Gruppe besteht zu 50% aus Australiern ;-). Außer mir (und dem Guide, der aus Saigon stammt) nur Muttersprachler (weitere Teilnehmer kommen aus den USA und Wales), insofern habe ich die einmalige Chance mein Englisch aufzubessern :-). Die Frauenquote ist beachtlich (70:30 :-)). Alles sehr nette Leute, ich denke, wir werden eine gute Zeit zusammen haben. Auch merkt man sofort wie wertvoll ein lokaler Guide ist. Man erfährt einfach sehr viel über Vietnam und die Vietnamesen.
Heute haben wir dann zunächst das Ho-Chi-Minh-Mausoleum besucht. Wirklich ein Erlebnis der besonderen Art. Man wird regelrecht durchgeschleust und kann "im Vorbeigehen" einen kurzen Blick auf den einbalsamierten Leib Ho-Chi-Minhs erhaschen. Bei dem anschließenden Spaziergang durch die Parkanlage konnten wir noch einen Blick auf Wohnhaus und Arbeitsstätte von Ho-Chi-Minh, den Präsidentenpalast und die Einsäulenpagode (Chua Mot Cot) werfen. Wahrlich eine Oase fernab von der Hektik der Stadt. Der Präsidentenpalast wie auch viele andere Gebaeude in der Stadt (z.B. Opernhaus, Historisches Museum) lassen den französischen Einfluss erkennen.
Und am Nachmittag begann dann unser Radabenteuer mit einem Warm-Up-Ride durch die Stadt. Wer den Verkehr von Ha Noi kennt, weiß wie mulmig einem dabei zumute ist. Da hilft nur: Augen zu und durch :-). Man gewöhnt sich aber doch erstaunlich schnell an die besondere Art und Weise, sich durch die Stadt zu bewegen. Wichtig ist, egal ob zu Fuß oder mit dem Rad, mit dem Strom zu schwimmen und sich in einem möglichst gleich bleibenden Tempo ohne ruckartige Bewegungen durch den Verkehr zu schieben. Stehen bleibt man nur, wenn es gar nicht mehr anders geht. Besondere Herausforderung ist und bleibt das Linksabbiegen auf den breiten und besonders verkehrsbelasteten Boulevards. Man muss hierfür schon ein wenig verrückt sein und auf das vietnamesische Verkehrssystem vertrauen ("passt schon irgendwie"). Die Australier und Waliser mussten sich darüber hinaus auch noch an den Rechtsverkehr gewöhnen, da war ich dann doch etwas im Vorteil :-).
Mit dem Fahrrad durch die engen Gassen von Ha Noi - nicht ganz einfach, aber ein großer Spaß! |
Unsere Tour führte aber nicht nur durch die engen und hoch frequentierten Straßen im Zentrum der Stadt, sondern auch an den Stadtrand. Und hier haben wir dann schon mal einen Eindruck davon bekommen, was wir auf unserer Tour wohl häufiger erleben werden: freundlich grüßende Vietnamesen und eine idyllische Szenerie. Wobei wir natürlich in unserem westlichen Radler-Outfit und als Nicht-Asiaten besonders auffallen. Alles in allem ein großer Spaß :-).
Mittlerweile bewege ich mich viel entspannter durch die Straßen von Ha Noi als zu Beginn. Zurück in Frankfurt werde ich mich dann wohl erstmal wieder umstellen müssen ;-).
Morgen geht es dann endlich raus aus der Stadt, zunächst haben wir eine zweistündige Busfahrt nach Luong Son vor uns, dann geht es rund 70 bis 80 km nach Mai Chau. Ein paar Höhenmeter werden wir dabei wohl auch machen. Zeit also ein wenig Sport zu treiben ;-).
Hi Dani, hört sich alles ultraspannend an. Da Du jetzt auch noch walisische Begleitung hast, kann ja nis mehr schief gehen! Falls Du mal walisisch prosten willst: "iechyd da" (ausgesprochen: jachida).
AntwortenLöschenViele Grüße, in tiefer Werder-Trauer :(
Martin