Der Legende nach handelt es sich bei den rund 2000 Inseln der Ha Long-Bucht um Edelsteine und Perlen, die eine Drachenfamilie nach der Besiedelung des Landes über den von Norden kommenden Invasoren ausgespuckt hat. Die Edelsteine und Perlen verwandelten sich in Inseln und sperrten die Schiffe der Invasoren ein. Dadurch verirrten sich die Schiffe und krachten in die Felsen. Die Drachen blieben anschließend in der Bucht und haben sich hier niedergelassen.
Heute "verirren" sich täglich tausende Schiffe in der Ha Long-Bucht, eins davon hat mich mitgenommen. In der Bucht tummeln sich Kreuzfahrtschiffe (Dschunke oder "Sleep Boat"), verschiedene Ausflugsboote ("Small Boat"), kleine Fischerboote und Versorgungsboote, die zum einen die größeren Schiffe als auch die Touristen mit Souvenirs versorgen. Trotz der hohen Touristenzahl und dem regen Schiffsverkehr hatte ich nach dem Trubel von Ha Noi drei sehr erholsame und wunderschöne Tage in der Ha Long-Bucht. Das Schiff hatte insgesamt 9 Kabinen, also insgesamt Platz für 18 Personen. Die Kabinen waren super ausgestattet und geräumiger als ich vorher gedacht hatte.
Die Anreise war leider überschattet von einem schrecklichen Unfall, der sich vor uns ereignet hatte. Der vietnamesische Verkehr ist offenbar dann doch nicht ganz ungefährlich. Leider sind hierbei zwei Menschen ums Leben gekommen, darunter wohl auch ein Tourist. Aufgrund des Unfalls sind wir etwas verspätet am Pier in Bai Chay angekommen. Von dort aus ging es dann mit einem kleineren "Zubringerboot" zur Dschunke. Dort bekamen wir nach der Kabinenverteilung erstmal etwas zu Essen. In der Ha Long-Bucht angekommen haben wir dann noch die Sung Sot-Grotte auf der Insel Bo Hon ("Insel der Überraschungen") besucht, eine der größten Grotten in der Bucht. In der Tat eine sehr schöne Grotte, allerdings gerade deswegen leider auch sehr überlaufen. Aufgrund der Verspätung haben wir dann leider die geplante Kayak-Tour nicht mehr machen können. Abends gab es dann wieder sehr leckeres Essen, traditionell mit vielen Meeresfrüchten und viel Fisch. Und natürlich obligatorisch in Vietnam: Morning Glory und viel, viel Reis ;-) Anschließend haben wir uns dann nach einem Frühlingsrollen-Kochkurs noch im Tintenfisch-Angeln versucht, leider ohne Erfolg. Von der Gruppe, mit der ich an Bord gegangen bin, war ich die Einzige, die zwei Nächte gebucht hatte. Somit hieß es dann am nächsten Morgen auch schon wieder Abschied nehmen, da ich relativ früh zu meinem Tagesausflug aufbrechen musste. Und ich muss sagen, die anderen haben echt was verpasst, der zweite Tag war sicherlich mein schönster in der Bucht. Gemeinsam mit drei weiteren Leuten von anderen Schiffen ging es zunächst zu einer Perlenzucht. Hier wurde uns gezeigt wie mit Hilfe der Austern die Perlen erzeugt werden. Anschließend ging es in ein touristisch weniger erschlossenes Gebiet zum Kayaking und Schwimmen. Nach dem Lunch mit den üblichen Spezialitäten ging es dann noch zu einer kleineren Insel mit einem Strand zum Schwimmen und Faulenzen. Auch konnte man hier auf einem kleinen Pfad nach oben steigen und hatte einen Super-Ausblick über die Bucht. Völlig tiefenentspannt bin ich dann wieder zurück aufs "Mutterschiff" gekehrt und habe noch die schöne Abendstimmung auf dem Oberdeck genießen können. Der Tag endete dann mit demselben Dinner wie Tags zuvor, nur in anderer Gesellschaft. Diesmal eine größere Gruppe australischer Senioren. Ich habe schon jetzt viele unterschiedliche Leute auf der Reise kennen gelernt, sehr spannend :-).
Am nächsten Morgen bin ich dann noch gemeinsam mit den Senioren mit einem Ausflugsboot in einer kleineren Grotte unweit des Liegeplatzes gewesen und habe tatsächlich auch noch Affen gesehen. Ein schöner Abschluss dieses tollen Ausflugs :-).
Es war eine gute Entscheidung insgesamt drei Tage zu buchen, da insbesondere der zweite Tag weitab vom üblichen Touristenstrom am erlebnisreichsten und entspanntesten war. Einen ganzen Tag in der Bucht verbringen zu können, ist doch noch was anderes.
Morgen habe ich dann noch einen weiteren Tag in Ha Noi, abends treffe ich dann die Gruppe, mit der ich die nächsten zwei Wochen mit dem Fahrrad unterwegs sein werde. Ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Abenteuer... bisher ist es eine tolle Reise :-)
Übrigens weiß ich inzwischen auch, warum ich hier so viele Hochzeitspaare sehe... es ist "Wedding-Season" ;-). Die Vietnamesen lieben das Heiraten und kitschige Hochzeitsbilder. Die Vietnamesen stellen einem i.d.R. vier Fragen: woher kommst du, wie alt bist du, bist du verheiratet und hast du Kinder?
na dann viel Spaß in Dalat ... dort fahren alle frisch Verheiratete in die Flitterwochen! ;)
AntwortenLöschenUnd ich dachte schon, dass ich die alle in der Ha Long-Bucht getroffen hätte ;-)
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